Trump ist zur Zeit kaum zu überhören. Grund genug, noch einmal in aller Deutlichkeit seine Persönlichkeitsstruktur anzuschauen. Dabei ist es mir wichtig zu betonen, dass es sich um eine Vermutung aufgrund von Beobachtung handelt. Eine mögliche narzisstische Störung habe ich bei dieser Beschreibung noch nicht berücksichtigt. Wie tickt er denn nun, der gegenwärtige Präsident der USA?

Nach der PbI Methode ist Trump vermutlich ein Machtmensch. Zusammengefasst kann man die wichtigsten Aspekte eines Machtmenschen so beschreiben:

Versuchung:
Kampf für Gerechtigkeit (die eigene), Rache und Vergeltung als Hilfsmittel.

Vermeidung:
Hilflosigkeit, Schwäche, Unterlegenheit.

Grundbedürfnis:
Autonomie und Wirkmächtigkeit.

Grundnot:
Die Autonomie ist in dieser Welt nicht selbstverständlich gewährleistet.

Grundangst:
Schieflage im Bedürfnis nach Autonomie. Sich Unterordnen.

Stressauslöser:
Wenn die Hindernisse durch Aggressivität nicht beseitigt werden können. Persönlicher Verrat.

Selbstoffenbarung:
Herausfordernd, demaskierend, selbstbewusst, Revierverhalten, kämpferisch, kontrollierend.

 

Gemäß der Psychographie würde ich Trump als Beziehungstyp, Ich Orientierung, Zukunfts-Orientierung, Macher einordnen. Ich habe eine Reihe von  Beschreibungsmerkmalen ausgewählt, wie sie allgemein von Werner Winkler formuliert wurden.

Grundtyp: Beziehungstyp:

  • viele Ideen, nicht immer ist dabei das Durchhaltevermögen vorhanden
  • ausgeprägte Mimik
  • eher oberflächliche und ungenaue Herangehensweise an neue
    Themen; jedoch dadurch fähig, sich rasch einen Überblick zu verschaffen
    und ein Themengebiet oder Beziehungsgeflecht auszuleuchten
  • Vielfältigkeit der Interessen, die sich auch in der Biografie niederschlägt
    und zu regelmäßigen „Neuanfängen“ tendieren lässt;
    gleichzeitig starke Sehnsucht nach Normalität, Konstanz und
    Regelmäßigkeit
  • Fluchttendenz, z.B., wenn er sich ungeliebt und hilflos erlebt
  • emotionale Herangehensweise, selten ganz sachlich
    oder kritisch
  • leicht zu begeistern, an Details nur selten interessiert
  • Zeit- und Geldprobleme, z.B. verursacht durch die Vielfältigkeit
    und den evtl. raschen Wechsel der Interessen
  • realisiert Probleme nicht oder zu spät; leidet eher an der Gesamtsituation
  • schauspielerisch begabt; passt sich rasch der Situation und den
    darin geforderten Eigenschaften an
  • ärgert sich darüber, wenn er/sie ausgelacht wird

Zukunftsorientierung als Bevorzugung

  • richtet sich meistens auf das aus, was als nächstes kommt/was
    noch bevorsteht; plant den Tag, die Woche usw. ganz automatisch
    vorausblickend
  • erlebt die vermutete Zukunft so real, dass diese Anlass für Vorfreude
    oder Ängste ist
  • verpasst häufig den Moment, weil mit den Gedanken/Gefühlen/
    Planungen bereits in der Zukunft lebend
  • wünscht sich Informationen über die Zukunft und richtet sich danach
    aus (Beziehungen, Geld, Job etc.)
  • hat meist eine genaue Vorstellung, wie die Zukunft (die eigene,
    die des Gegenübers oder der ganzen Welt) aussieht und kann auch
    darüber reden, als sei dies sehr sicher

Ich-Verbundenheit als Bevorzugung

  • redet/schreibt bevorzugt in der Ich-Form, auch wenn dabei über
    zwei Akteure oder eine Gruppe berichtet wird („Vor zwei Jahren
    habe ich geheiratet“)
  • zeigt deutlich überzogene Ich-Stärke oder extremes, nicht aus
    sachlichen Gründen ableitbares Selbstbewusstsein
  • kann sich nur schwer in eine Gruppe einfügen; fühlt sich unter
    vielen fremden Menschen anfangs sehr unsicher und schüchtern;
    wirkt jedoch auf Dritte eher arrogant und abweisend
  • hält viel von Selbsthilfe, Eigenverantwortung oder ‚Do-it-yourself‘
  • hat kein Problem damit, als „ich-bezogen“ eingeschätzt zu werden;
    findet es ’normal‘, der eigenen Person relativ viel Aufmerksamkeit
    zu schenken (die eigene Person als „Zentrum der Welt“)
  • bringt z.B. die Haltung zum Ausdruck „Ich sorge gut für mich,
    wenn das andere auch machen würden, wäre vieles leichter“, „Ich
    muss mich zuerst auf mich selbst verlassen können, bevor ich mich
    auf andere verlasse“ oder „Indem ich es mir gutgehen lasse, sorge
    ich dafür, dass es auch anderen gut gehen kann“
  • bezieht viele Ereignisse oder Äußerungen auf sich selbst, die in
    Wirklichkeit andere betreffen

Machen als Bevorzugung

  • redet verhältnismäßig viel, evtl. sogar während alleine gearbeitet
    wird
  • hört sich selbst und anderen beim Reden häufig nicht zu
  • körperliche Aktivitäten ganz selbstverständlich (nicht nur sportliche
    Bewegungen, auch Hausarbeit oder Körperkontakt) – macht oft
    einfach „drauflos“
  • hält Stille in Gesprächen eher schlecht aus, erzählt dann „irgendwas“;
    kann schwer nichts tun, während Reize aufgenommen
    werden
  • spürt nicht (oder erst spät), was vor sich geht, wenn es sich um
    ‚leise‘ Dinge handelt; bekommt für andere Offensichtliches erst mit,
    wenn es schon sehr deutlich ist

Es lässt sich bei Trump noch ergänzen, dass seine Sichtweise nur schwer korrigierbar ist. Da er in hohem Maße irrational ist, ist eine Argumentation eher Energieverschwendung. Eine Einigung mit einem Menschen dieser Art ist eine echte Herausforderung.

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